Hohe Qualität bei ausreichender Erntemenge, so lautet 2020 die Erntebilanz für unseren Betrieb.
Die Weinlese begann wie in den letzten Jahren sehr früh am 01. September mit den Müller-Thurgau-Trauben und endete am 01.Oktober mit dem Riesling.
Während dieser Zeit hatten wir an der Terrassenmosel durchweg trockenes und warmes Wetter, was für eine hohe Qualität der Trauben sorgte (Durchschnittsmostgewicht über 90 °Oe).
Viele Winzer der Mittel– und Obermosel hatten aber eine längere Lese bei späterem Lesebeginn. Einsetzender Regen Anfang Oktober sorgte dann mancherorts für ein Einbrechen der Mostgewichte.
Deshalb spricht man über die ganze Mosel betrachtet von einem guten Kabinettjahrgang (80 °Oe Durchschnittsmostgewicht)
Generell betrachtet waren die Ergebnisse der Weinlese an der Mosel regional und auch lokal in Abhängigkeit von der Wasserversorgung sehr unterschiedlich.
Im 3. Trockenjahr in Folge zeigt sich immer mehr, das die Wasserversorgung der Rebe während der Sommermonate nicht mehr durch längere Regenperioden, sondern durch lokal auftretende Gewitterereignisse und deren Niederschläge gewährleistet wird.
Dementsprechend waren die Erntemengen nach Aussage vieler Winzer dort höher wo bei Gewittern ergiebige Regenmengen niedergingen.
Fatal war der Witterungsverlauf in diesem Jahr für unseren Spätburgunder. Kühles Wetter in der Blühphase sorgte für ein Verrieseln der Blüte, sodass die Trauben 2020 schon mit weniger Beeren/Traube in den Sommer gingen. Fehlender Niederschlag im Sommer ließ die Beeren dann nur wenig wachsen. Letztendlich führte dies dazu, das wir beim Spätburgunder Rotwein nur 30% der Vorjahresmenge ernten konnten.
Die Qualität der Rotweintrauben ist jedoch sehr hoch und wird sich hinter dem 2018er Jahrgang nicht verstecken müssen.
Besondere Herausforderungen in Bezug auf die Weinlese hielt in diesem Jahr die Corona-Pandemie für uns bereit.
Um die Abstandsregeln einhalten zu können, musste für die Unterbringung unserer polnischen Mitarbeiter zusätzlicher Schlaf- und Waschraum geschaffen werden.
Neben den polnischen Erntehelfern haben uns bei der Lese auch unsere Jungs und ihre Freunde wieder tatkräftig unterstützt.