Während der Traubenlese fühlten wir uns in die 80er und 90er Jahre zurückversetzt.
Der späte Lesebeginn, die Qualität der Trauben mit moderaten Mostgewichten und kräftigen Säuren – alles erinnerte an die Zeit vor 30 Jahren. Ein solcher Herbst hätte keinem Winzer an der Mosel schlaflose Nächte bereitet.
Während der Lese waren wir oft getrieben von einer Mischung aus Ungeduld und Nervosität. Lesen wir weiter oder warten wir noch ab?
Wird das Wetter noch besser und damit die Traubenqualität oder ist Regen gemeldet und die Trauben leiden?
Das ganze Weinjahr 2021 war anders als die Jahre davor; ansprochsvoller, stressiger und voller Herausforderungen. Vom Austrieb über die Blüte bis hin zur Weinlese war dieses Jahr pausenlose Fleißarbeit gefordert um die Trauben gesund zu halten. Ein Jahr für „versierte Winzer" nannte Hennig Seibert, Chef der Moselweinwerbung, das Weinjahr 2021. (Rheinzeitung vom 9. Okt. 2021)
Letztendlich hat uns der Herbst aber dann doch noch für den hektischen, nassen Sommer entschädigt.
So wie man es sich vor 30 Jahren gewu?nscht hätte, sorgten im Oktober sonnige Tage und kühle Nächte noch einmal für einen Qualitätsschub in den Trauben. Abwarten und selektive Lese waren jetzt die Devise. Bis zum 19. Oktober erstreckte sich dieses Jahr die Weinlese. Sie endete damit fast drei Wochen später als im letzten Jahr. Wir ließen der Sonne einfach noch Zeit ihre Arbeit zu tun, sodass wir Dank unserer tollen Lesehelfer gesunde Trauben moseltypischer Qualität ernten durften.
Freuen Sie sich mit uns auf leichte, spritzig fruchtige Rieslinge, Weine also, denen die Mosel ihren Ruf verdankt!